St. Louis 1949 11 Maler u sein Modell | 13[?] 4 | linker Flügel am »Künstler« Tryptic (bend. 10.12.49)
1949 New York 20 Künstler u. Modell angef. 15 Sept. bnd. Anf. Okt (Argonauten)
1950 New York »Die Künstler« angef. 25. III 50. Mittelbild anfg. fertig am 12. IV. [(12. Dez ?) (nachträglich eingetragen von Mathilde Q. Beckmann)]
1950 New York 18 Argonauten Triptych [beendet 26. Dez. nachts 12 Uhr (nachträglich eingetragen von Mathilde Q. Beckmann)]
Der rechte Flügel ist in der Bilderliste nicht verzeichnet.
Tagebücher
In seinen Tagebüchern erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 19. / 20. / 21. April, 25. September 1949; 27. Januar, 25. März, 12. April, 24. August, 5. / 13. / 17. / 22. September, 5. / 6. / 8. / 13. / 17. / 21. / 23. Oktober, 2. / 6. / 7. / 8. / 10. / 15. / 16. / 19. / 26. / 28. November, 9. / 13. / 16. / 17. / 18. / 23. und 26. Dezember 1950 (Gemäß Göpel 1976: Die Eintragung vom 3. Dezember 1950 »Zwei Artistinnen« dürfte sich, entgegen Anmerkung von MQB im Tagebuch (S. 422), auf das Triptychon »Ballettprobe« beziehen).
Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 8. April 1947 (Nr. 807, S. 159), 7. November 1950 (Nr. 1011, S. 346) und 17. Dezember 1950 (Nr. 1016, S. 350; siehe Anmerkungen S. 436, 513, 524, 526, 528).
Die Künstler
Argonauts
Atelier Max Beckmann
Mathilde Q. Beckmann (27. Dez 1950; Vermächtnis)
WASHINGTON D. C. National Gallery of Art (seit 1975; Gift of Mrs. Max Beckmann )
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
https://www.nga.gov/collection/art-object-page.216779.html#provenance
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
05. Feb 1954 | 25.000,00 USD | Brief der Valentin Gallery an Paul Ortwin Rave vom 5. Feb 1954; vgl. ZA II B NG 0006 |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 508-509:
Am Abend vor seinem Tode am 27.Dezember 1950 sah MB das Triptychon als vollendet an, er versicherte, dass er «keinen Pinselstrich» mehr daran tun würde (MQB 1954, a.a.O.).
Die Argonauten, Heroen der griechischen Sage, waren nach ihrem Schiff Argo ( = die Schnelle) benannt. Im Auftrag des Königs Pelias fuhren sie übers Meer in das ferne, an der Ostküste des Schwarzen Meeres gelegene Kolchis, um das Goldene Vlies nach Hellas zurückzuholen. Auf ihrer Fahrt hatten sie zahlreiche Abenteuer zu bestehen. Führer der Argonauten, zu denen auch der Sänger Orpheus gehörte, war Jason. Die Priesterin Medea, Tochter des Königs von Kolchis, half Jason, seinen Auftrag zu erfüllen und wurde seine Gemahlin.
Unsere Kenntnis der Sage beruht vor allem auf der erst in hellenistischer Zeit entstandenen Argonautika des Apollonios von Rhodos, gest. 215 v.Chr. (deutsch von Thassilo von Scheffer, Wiesbaden 1940).
Die Interpretationen des antiken Stoffes von J.J.Bachofen und Ernst Robert Curtius waren MB bekannt. Beckmanns Triptychon ist nicht als Illustration der Sage, sondern als aus ihrem Geiste erwachsen zu verstehen. Seine Darstellung hat unterschiedliche Deutungen erfahren.
Übereinstimmend wird die rechte Figur des Mittelbildes als Jason, die bekränzte Figur in der Mitte als Orpheus angesehen (unten links die Leier). Zu den Gestirnen im Hintergrund siehe Tagebuch 4. September 1949: « Las abends bei Humboldt Erstmaliges über die Sonnenflecken. Nie gewusst, dass die Sonne dunkel ist - Sehr erschüttert.»
Nach Mitt. von MQB bczeichnete MB die weibliche Figur mit Schwert auf dem linken Flügel als Medea, die Figuren des rechten Flügels, auf die antike Tragödie anspielend, als den Chor. Auf dem r. Flügel unten sind die Buchstaben ARGON AU(ten) zu lesen.
Zu hier nicht genannten Figuren finden sich unterschiedliche Deutungen bei M.Q. Beckmann, Göpel, Lackner, Frommei, Kesser,Selz, Schiff, Fischer, Kessler.
Nach Mitteilung von MQB trägt keine der Figuren des Triptychons porträthafte Züge einer bestimmten Person (wie gelegentlich vermutet wird). Zu den Jünglingsflguren auf dem Mittelbild: «(...) wohl dachte (MB) bei dem Rechten an einen seiner Schüler - jedoch führte er (die Figur) absichtlich nicht porträtmässig aus (...).» (Brief vom 26. März 1958.) Anmerkungen von MQB zu Göpel, Argonauten: S. 6 « Zu viel Schwergewicht auf der Person Frommeis»; S. 15 unten, Abb.13 «Dies Porträt, nach dem Leben gezeichnet, war ein Schüler in Boulder 1949. Trotz gewisser Ähnlichkeit ist er nicht der Jüngling auf dem Mittelbild des Triptychons. MB hatte einen anderen hierfür im Sinn.» (1957)
MQB zur Tagebucheintragung vom 9.Dezember 1950: «Am Morgen sagte MB mir, er hätte von den Argonauten geträumt, nicht von der Legende, aber von den Gestalten auf seinem Bild. Auf meine Frage, was es gewesen sei, sagte er nur, <ich weiss nicht mehr genau - es war nur sehr unheimlich - toll - sie sind einfach auf mich zugekommen (die Figuren) - sowas hab ich noch nicht erlebt!) [...].» (Brief vom 26.April 1951, abgedruckt in Göpel, Argonauten, S. 14.) In der Folgezeit nannte MB das Triptychon im Tagebuch «Argonauten».
Zu dem Triptychon «gibt es keine Zeichnungen (lose Blätter), möglicherweise deuten ein paar kleine Skizzen in den Tagebüchern darauf hin, die ich aber leider nicht photographieren oder sonst zur Verfügung stellen kann.» (Brief von MQB, 21. Mai 1957.)
Vgl. die Zeichnung in WIESE 1978, Nr. 31.
Vgl. die Skizze in ZEILLER 2010, 51. Skizzenbuch Nr. 19r.