Die Synagoge in Frankfurt am Main
The Synagogue
Atelier Max Beckmann
Düsseldorf, Paul Multhaupt (vor 1924; Kauf über J. B. Neumann, Berlin)
[...]
MÜNCHEN Galerie Günther Franke
HAMBURG Kunstkabinett Dr. Hildebrand Gurlitt (1. Jul 1937 bis 3. Jul 1937; Kauf)
Meerane / Wiesbaden / Wolframs-Eschenbach, Herbert Kurz (3. Jul 1937 bis 1967; Kauf)
München, Marta Kurz (1967 bis 1972)
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (1972; Kauf aus Mitteln der Stadt Frankfurt am Main und privaten Spenden der Bürger)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/die-synagoge-in-frankfurt-am-main
INTERNET Gurlitt Geschäftsbücher
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
15. Mai 1984 - 29. Jul 1984 | 1.500.000,00 DEM | Versicherungswert gemäß ZA VA 10198 - Max Beckmann-Retrospektive 1984 - Leihscheine |
03. Jul 1937 | 1.050,00 RM | Verkaufspreis von HAMBURG Kunstkabinett Dr. Hildebrand Gurlitt gemäß INTERNET Gurlitt Geschäftsbücher. |
01. Jul 1937 | 700,00 RM | Einkaufspreis von HAMBURG Kunstkabinett Dr. Hildebrand Gurlitt gemäß INTERNET Gurlitt Geschäftsbücher. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 145:
Die Synagoge am Börneplatz (heute Dominikaner-Platz) in Frankfurt am Main, 1881/82 erbaut.
Die Synagoge wurde am 9. November 1938 von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt und im Kriege durch Bombardierung zerstört. Benno Reifenberg schrieb 1924 (!) anlässlich einer Ausstellung einen grundlegenden Aufsatz über MB, in dem es heisst: «Der Maler der ‹Nacht› hatte die ‹Synagoge› gesehen, das undurchdringliche schlagflüssige Gemäuer am Börneplatz zu Frankfurt, durch das ein tief unterirdisches Beben mit heimlichen Rissen zu züngeln schien.» (Frankfurter Zeitung a.a. O.)
Die Synagoge grenzte an den noch bestehenden jüdischen Friedhof, im Bild links angedeutet. Die Figuren stellen MB (rechts), Fridel und Ugi Battenberg mit Karnevalmütze dar (nach Mitt. von Fridel B., siehe Nr. 188). Vorn das Battenberg- «Attribut», die Katze.
Auf der Litfassäule ist das Wort NOT zu lesen. Das Bild gibt den Bau aus rotem Sandstein mit patinierter Kuppel, die damals dreieckige Form des Platzes, ein mit Gerüsten abgestütztes, baufälliges Haus und die engen Gassen des jüdischen Viertels genau wieder (nach Mitt. von Theo Garve und Karlheinz Gabler). Heute befindet sich an dieser Stelle ein Parkplatz.
Zu dem Mond verweist PB auf den Schlager «Wenn Du denkst, der Mond geht unter», den MB oft auf dem Klavier gespielt habe (lt. GEMA ein «Stimmungswalzer», 1921, nach der Melodie der «Valse brune» von Georges Krier, 1911).
Die Stadt Frankfurt sah sich 1971 nicht in der Lage, den für das Gem. geforderten Kaufpreis aufzubringen. Es bedurfte eines Aufrufs an die Frankfurter Bürger und einer Sammelaktion, bei der Plakate mit der Wiedergabe des Bildes auf der Strasse verkauft wurden, um die fehlenden Mittel zu beschaffen.
Eine Kreidezeichnung, Architekturstudie der Kuppel, befindet sich in Münchner Privatbesitz (Abb. bei Lenz 1973, a.a.O.).
Die Angaben zum Entstehungsort beziehen sich auf GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976.
Vgl. die Skizzen in ZEILLER 2010, 20. Skizzenbuch Nr. 10v, 16r, 16v, 17v, 18r, 23v, 24r und 21. Skizzenbuch Nr. 28v sowie 22. Skizzenbuch Nr. 1r.
21. Apr 2021
Änderung der Provenienz. Die Lücke zwischen MÜNCHEN Galerie Günther Franke und Herbert Kurz wurde geschlossen. Das Gemälde war kurzzeitig Eigentum von HAMBURG Kunstkabinett Dr. Hildebrand Gurlitt.