HAGEN, Augusta E. Gräfin vom

Wirkungsort / Wohnort

Schlieben-Berga

Beziehung zu Max Beckmann

Portraitierte(r) / Dargestellte(r) / Sammler(in)

Ehemals Eigentümer(in) / Besitzer(in) von

Weiterführende Quellen

Weiterführende Informationen

https://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/239981

Augusta E. Gräfin vom Hagen wurde von MB in dem Gemälde 94 Augusta Grafin vom Hagen portraitiert. Sie ist darüber hinaus dargestellt am rechten Bildrand von 104 Auferstehung.

LEIPZIG Museum der bildenden Künste 2011, S. 265.
 

Gemäß GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976:
Augusta Klara Elisabeth Gräfin vom Hagen, geb. 1872 in Möckern, starb unverheiratet 1949 in Schlieben-Berga (Mitt. Deutsches Adelsarchiv). Sie war Malerin und gehörte mit der Schriftstellerin Editha Klipstein, die als Malerin begann, zu dem Kreis um Sabine Lepsius (mündl. Mitt. E. K. 1950). In einem Aufsatz  beschreibt E. K. ein Fest, das Gräfin Hagen 1912 »für den neuesten Genius, Max Beckmann« gab und charakterisiert die Gräfin: »Ein Mensch voll alter gefestigter Noblesse, und doch mit völliger Freiheit und Demut den Angriffen des Neuen geöffnet.«

Die mit breitem Pinsel ins Bild gesetzte Widmung S(einer) l(ieben) Gräfin Hagen und Tagebucheintragungen (6., 7., 12. Jan., 1. Feb 1909) bezeugen eine freundschaftliche Verbindung Beckmanns mit der Dargestellten. Weitere Bilder von MB erwarb die Gräfin jedoch nicht.
Einsichtig scheint sie den Wunsch des Künstlers unterstützt zu haben, 1914 an der Front Hilfe zu leisten und den Kriegsereignissen nahe zu sein. Ihre Fürsprache bewirkte, dass Beckmann sich als Zivilist und freiwilliger Krankenpfleger dort aufhalten konnte.

MB malte das Porträt ohne Auftrag und schenkte es der Gräfin (lt. MBT in KARLSRUHE Badischer Kunstverein 1963). E. Klipstein bezeichnete es, aus der Kenntnis der Dargestellten, als zu jenen Porträts gehörend, »die auch an ›Gennauigkeit‹ mehr zu geben vermögen als die beste Photographie« (vgl. KLIPSTEIN 1951). Von der Kritik wurde das Bildnis bald nach seiner Entstehung in seinem besonderen Rang erkannt. Wohl aufgrund der Widmung wurde es irrtümlich auch Bildnis Gräfin »S.« vom Hagen benannt.