Tagebücher
In seinen Tagebüchern erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 2. / 9. / 27. Januar, 4. und 8. Februar 1947 (siehe auch 10. / 16. Februar, 4. März (Verkauf) und 8. Mai 1947).
Bildnis Herbert Tannenbaum
Tannenbaum Goes to New York / Portrait of Herbert Tannenbaum
Atelier Max Beckmann
Mannheim / Amsterdam / New York, Herbert Tannenbaum und Maria Tannenbaum (1947 bis 30. Sep 1958)
New York, Maria Tannenbaum (30. Sep 1958 bis höchstens Feb 1985; Vermächtnis)
New York, Beatrice Neumann / Newman (mindestens Feb 1985; Vermächtnis)
Boston, Barbara Gangemi (Vermächtnis)
MANNHEIM Kunsthalle (seit 2004; Kauf)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
MBA MB Nachlässe - MB Bilderliste I bis III, Bilderliste II, S. 30 (links).
Provenienzforschung in MANNHEIM Kunsthalle
AAA Grace Borgenicht Gallery Box 6 (1 of 4): 5. Feb 1985, Leihanfrage von NEW YORK Grace Borgenicht Gallery für »Portrait Dr. Herbert Tannenbaum« an Mrs. B. Neumann, New York.
Bemerkungen
Gemäß Auskunft von NEW YORK Serge Sabarsky Gallery / NEW YORK Serge Sabarsky Collection war das Gemälde zeitweise bei ihnen in Kommission. Es ging unverkauft zurück. Der Zeitpunkt konnte nicht mehr festgestellt werden.
Zeitraum | Preis | Notiz |
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24. Jun 2002 | 500.000,00 GBP | LONDON De Pury & Luxembourg 24. Jun 2002, Lot 21, Schätzpreis 400.000 - 600.000 GBP (598.444 - 897.666 USD), Bought In. |
05. Mär 1947 | 500,00 NLG | Gemäß MBA MB Nachlässe - MB Bilderliste I bis III, Bilderliste II, »Einnahmen seit Amsterdam 1937. 1947: Portrait Tanneb. an Tann[en]baum 5.3. 500[Gulden]«. |
04. Mär 1947 | 500,00 NLG | MBA MB Nachlässe - MQB Tagebücher, Verkauf: »Tannenbaum kaufte den Tannenbaum für 5 hundert [fl.(?)]. War sehr glücklich, halbes Geschenk.« |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 443:
Dr. phil. Herbert Tannenbaum (1892-1958), Kunsthistoriker und Kunsthändler. T. volontierte an der Kunsthalle in Mannheim, eröffnete dort um 1920 eine Galerie, «Das Kunsthaus», und trat als Händler mit Beckmann in Verbindung. 1937 ging er nach Amsterdam, wo er in den ersten Jahren der Emigration häufig mit MB zusammentraf, meist in einem Cafe. Während der deutschen Besetzung lebte T. wegen seiner jüdischen Abkunft untergetaucht in Amsterdam. Auch bei Beckmann zeigte er sich nicht, um ihn nicht zu gefährden. 1946/47 verzeichnete MB im Tagebuch mehrere Besuche von T. und den Verkauf von Bildern an ihn. Herbert und Maria T. übersiedelten 1947 in die USA.
Passion für bildende Kunst und Musik — T. spielte mehrere Instrumente — und Verbundenheit mit der Natur kennzeichneten das Wesen Tannenbaums. Schon als junger Mann hatte er sich im Schwarzwald angesiedelt, einen Garten angelegt, Bäume gepflanzt. In Amsterdam litt er vor allem unter der Trennung von diesem Besitz.
Das Porträt zeigt T. mit einem Bilderrahmen und einer Tanne, die wohl zugleich auf den Schwarzwald und den Namen des Dargestellten anspielt. Form und Haltung der Hände sind porträthaft ähnlich. T. war Pfeifenraucher. (Nach Mitt. von Maria Tannenbaum 1969.)
Eine Bildniszeichnung, Kopf und Schultern, schwarze Kreide, ist als Studie zu dem Gemälde anzusehen. Das Blatt wurde vermutlich nachträglich, bei Übereignung an T., signiert und «Mai [ 19]47» datiert (im Besitz von Maria T.).