Portrait of Rudolf G. Binding
Atelier Max Beckmann
Frankfurt am Main / Starnberg, Rudolf G. Binding (1935 bis 1938)
London, Nachlass Rudolf G. Binding (seit 1938)
MARBACH AM NECKAR Deutsches Literaturarchiv (seit 2002)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Angaben von MARBACH AM NECKAR Deutsches Literaturarchiv: Erben von Rudolf G. Binding (1938; das Bild galt längere Zeit als verschollen und befand sich dann später in England; vgl. KÖLN Galerie Theo Hill 1955, Nr. 47).
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 282f.:
Der Dichter und Schriftsteller Rudolf G. Binding (1867-1938) lebte bis September 1935 in Frankfurt-Buchschlag. Mit Heinrich Simon und Georg Swarzenski begründete er im Weltkrieg den «Freitagstisch», eine wöchentliche Zusammenkunft bekannter Frankfurter Männer. Von Zeit zu Zeit erschien MB in diesem Kreis. In seinen Frankfurter Jahren hat er Binding häufig gesehen und gut gekannt. (Zum «Freitagstisch» siehe Benno Reifenberg, zitiert in Bemerkung zu Nr. 706.)
Binding verwendete einen Geldpreis, der ihm von einer Zeitschrift verliehen wurde, um sich von Beckmann porträtieren zu lassen.
Die Schrift auf dem Buch, das der Dargestellte in der Hand hält, ist unleserlich. Das l.o. erscheinende Bild deutet nach Mitt. von Enzian Binding auf ein Gemälde von Franz Marc, das im Besitz von Binding war.
Eine Bildnisstudie, schwarze Kreide, wohl Oktober 1934 datiert, dürfte beim Malen des Porträts als Vorlage gedient haben; ganzseitige Abb. in Katalog Ausstellung Köln 1955 bei Theo Hill und in Kat. Ausstellung Karlsruhe 1963 (klein).
Auskunft von MARBACH AM NECKAR Deutsches Literaturarchiv:
Im Nachlass von Rudolf Binding befindet sich ein kurzer, zum Teil undatierter Briefwechsel zwischen Künstler und Modell, in dem u. a. die Portraitsitzung für Anfang Juli 1935 vereinbart wird uns sich beide zum dann vollendeten Gemälde äußern (Binding an Beckmann, 15 Jul 1935 und Beckmann an Binding zwischen 19. und 24. Jul 1935).
Bereits 1934 datiert ist eine Portraitzeichnung von Rudolf Binding (KARLSRUHE Badischer Kunstverein 1963, Nr. 88). In den unmittelbaren Entstehungszeitraum des Gemäldes gehört vermutlich die in LEIPZIG Museum der Bildenden Künste befindliche Portraitskizze.
Oben links im Gemälde ein Bild mit Rehen: Laut Karl Enzian Binding vom 14. Mai 1997 handelt es sich um die Wiedergabe eines Gemäldes von Franz Marc, das sich im Besitz seines Vaters befunden haben soll; möglicherweise ist der Bildausschnitt als Hinweis auf Beckmanns Freund und Mäzen Rudolf Freiherr von Simolin zu verstehen.
Max Beckmann hatte Binding bei den Tischrunden seines Freundes Heinrich Simon, Mitinhaber und Chefredakteur der Frankfurter Zeitung, kennengelernt.