Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 14. Juli 1927 (Nr. 432, S. 92), [Februar 1928] (Nr. 451, S. 108), 16. Juli 1928 (Nr. 462, Nr. 116), 22. November 1928 (Nr. 480, S. 132) und [Januar 1931] (Nr. 555, S. 190; siehe Anmerkungen S. 337, 345, 351, 359, 400).
Large Still Life with Telescope
Atelier Max Beckmann
BERLIN Galerie Alfred Flechtheim (21. Nov 1928 bis 1932)
LEIPZIG Museum der Bildenden Künste (1932 bis 20. Aug 1937)
BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (20. Aug 1937 bis 8. Dez 1939; Beschlagnahme, EK 14228)
NIEDERSCHÖNHAUSEN Schloss Schönhausen (1938 bis 8. Dez 1939; Depot für international verwertbare Kunst)
Rom / Bozen, Sofie Fohn und Emanuel Fohn (8. Dez 1939 bis 1964; Tausch)
MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen (1964; Schenkung)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen
http://alfredflechtheim.com
Forschungsstelle Entartete Kunst, Berlin: http://emuseum.campus.fu-berlin.de/eMuseumPlus?service=RedirectService&sp=Scollection&sp=SfieldValue&sp=0&sp=0&sp=3&sp=SdetailList&sp=0&sp=Sdetail&sp=0&sp=F
Brief von Alfred Flechtheim an Günther Franke vom 9. Okt 1929, A-FRANKE Korrespondenz
Zeitraum | Preis | Notiz |
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01. Jan 1938 | 300,00 RM | Ca. 1938 festgestellter Wert des Gemäldes, gemäß ZA I / NG 0863 - Versicherung Leihgaben und fremde Kunstsachen |
01. Jan 1932 - 31. Dez 1932 | 3.000,00 RM | Kaufpreis von LEIPZIG Museum der Bildenden Künste in 1932; gemäß GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976 |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 200:
Nach Mitteilung von Theo Garve hiess das Bild bei den Schülern Beckmanns «Saturnstilleben». Auf dem Tisch ein Blatt, wohl mit der Darstellung des Planeten und des ihn umgebenden Ringes (siehe hierzu Fischer a.a.O.). Die Schrift ist als SA(t)URN zu lesen. Neben dem Tisch steht ein astronomisches Fernrohr. (Durch das Okular dieser Instrumente erscheint das Gesehene auf dem Kopf stehend.) Fernrohre sind auch auf den Gem. Nr. 303 und 510 dargestellt. Der Sessel hinter dem Fernrohr ist auch auf anderen Gemälden zu sehen. Das Blasinstrument im Vordergrund ähnelt am ehesten einer römischen Tuba. Die geöffnete Tür mit Schlüsselbund erscheint auch auf einem Buchumschlag, den MB auf Bitten Lilly von Schnitzlers für Karl Anton Prinz Rohan zeichnete (K. A. Pr. R., «Moskau», Karlsruhe 1927).
Für das Stilleben erhielt MB 1928 die «Goldene Medaille der Stadt Düsseldorf ohne Geldpreis».
Das Bild befand sich mehrere Jahre in der Privatsammlung von Alfred Flechtheim. Es hing an der Längswand seines von Bruno Paul entworfenen Esszimmers (Abb. des Raumes in: Die Dame, April 1929). Der Maler Emanuel Föhn erwarb das Gem. im Tausch gegen Werke deutscher Romantiker aus den Depots der Aktion «Entartete Kunst» in Berlin; der Vorgang ist ausführlich dargestellt bei K. Martin, a. a.O. S. (8-11).