Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 13. Februar 1917 (Nr. 148, S. 154; siehe Anmerkungen S. 441).
Portrait of Max Reger
Atelier Max Beckmann
Hamburg, Henry B. Simms (1917 bis um 1919)
Atelier Max Beckmann (um 1919 bis um 1920)
Linthal, Alexander Soldenhoff (um 1920 bis 1947)
ZÜRICH Kunsthaus (um 1930 bis 1947; Leihgabe)
ZÜRICH Kunsthaus (seit 1947; Kauf)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in ZÜRICH Kunsthaus
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 132f.:
Das Bildnis des Komponisten Max Reger (1873-1916) ist postum entstanden. Umfangreiche Erkundigungen bei Freunden Beckmanns brachten keinen Nachweis, dass MB Reger persönlich gekannt hat. Auch im Hause Lübbeke in Frankfurt, wo beide verkehrten, sind sie sich nicht begegnet (mündl. Mitt. der Pianistin Emma Lübbeke-Job). Reger hat zuletzt im Januar 1915, also vor Ankunft Beckmanns, in Frankfurt konzertiert (Mitt. Dr. Ottmar Schreiber, Max-Reger-Institut Frankfurt/Bad Godesberg). Nach mündl. Mitt. von Mathilde Q. Beckmann hat MB «immer moderne Musik gehört». (Vgl. auch Text im Katalog Ausstellung Karlsruhe 1963 zu Nr. 14.) Bildnis-Zeichnungen oder Studien zu dem Gem. sind nicht bekannt. Obwohl es im Werk Beckmanns ungewöhnlich ist, dürfte das Bildnis nach einem Foto entstanden sein. Die im Reger-Institut aufbewahrte Aufnahme des Leipziger Fotografen Hoenisch, 1915 entstanden, scheint als Vorlage gedient zu haben (Abb. S.I/576).
Henry B. Simms, der Hamburger Sammler zeitgenössischer Kunst (siehe Nr. 164), war musikalisch begabt, er spielte Klavier und verehrte vor allen neueren Musikern Max Reger. Er hat den Komponisten persönlich gekannt und mit MB Gespräche über R. geführt. (Nach mündl. Mitt. von Gertrud von Stangen geb. Simms und Jeanne Harder.) Aus dem schmalen Katalog der Hamburger Ausstellung 1917 geht hervor, dass das soeben entstandene Bild im Besitz von Simms war. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass Simms MB den Auftrag gab, das Bildnis des verstorbenen Musikers zu malen. In seine Sammlung deutscher impressionistischer Kunst mit Vorkriegsbildern Beckmanns wird sich das Bild, das Simon (a. a.O.) eine «grandiose Reger-Phantasie» nannte, nicht eingefügt haben. Es ging nach einiger Zeit (1919 ?) an MB zurück.
Der Maler und Bühnenbildner Alexander Soldenhoff († 1951, siehe Thieme-Becker und Vollmer) erwarb das Gem. um 1920 im Atelier Beckmanns für einen Zürcher Juristen, der ihm bei Kunstkäufen freie Hand liess. Dieser war aber nicht bereit, das Reger-Bildnis in seine Sammlung aufzunehmen. Daraufhin übernahm Soldenhoff das Porträt, im Tausch gegen eigene Bilder, die er dem Sammler überliess. (Nach mündl. Mitt. von Frau Soldenhoff 1970.)
Die Angaben zum Entstehungsort beziehen sich auf GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976.