Gemäß GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976:
Nach Mitteilung von Minna Beckmann-Tube war es eine scharfe Kritik von Fritz Stahl im Berliner Tageblatt, die diesen zu dem verächtlich lachenden Selbstportrait 138 Selbstbildnis (lachend) veranlasste. Der Artikel über BERLIN Kunstsalon Paul Cassirer 1910 mit Werken mehrerer Berliner Sezessionisten befasste sich eingehend nur mit Max Beckmann: »Max Beckmann ist von den neuen Tendenzen gar nicht berührt. Er setzt etwa bei Corinth an, mit dem er ein großes Können und ein wenig auch die Angst vor diesem Können gemeinsam hat. [...] Er will Modulationen, aber er unterdrückt den Willen. Alles in allem: er wagt, im Banne von allerlei Doktrinen, nicht er selbst zu sein und ist in dringender Gefahr, sich einmal zwischen dem akademischen und dem ›modernen‹ Stuhl an der Erde sitzend zu finden. Was bei seinem ohne Zweifel sehr starken Talent schade wäre.« (Berliner Tageblatt, 22. Feb 1910). Stahl belegt seine Äußerungen durch Einzelbeobachtungen. »Scharfe Kritiken« hatte der Künstler des Öfteren lesen müssen. Die Tatsache, dass er gerade auf diesen Artikel mit einem Selbstbildnis »antwortete«, verrät, wie schwerwiegend die Einwände und Prognosen Stahls für ihn waren.