Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am [ohne Datum] (Nr. 143, S. 147; siehe Anmerkungen S. 439).
MillionenbrückeGroßstadt Berlin - Südende
View of the Gesundbrunnen Station
Atelier Max Beckmann
Schweiz, in unbekannter privater Hand
Köln, Franz Gluch (10. Nov 1954 bis 28. Okt 1958)
Köln, Walther Berndorff (28. Okt 1958 bis 1971)
WUPPERTAL Von der Heydt-Museum (seit 1971)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
MBA MB Nachlässe - MB Bilderliste I
Provenienzforschung in WUPPERTAL Von der Heydt-Museum
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
28. Okt 1958 | 9.000,00 DEM | KÖLN Lempertz 28. Okt 1958, Lot 12, »Millionenbrücke«, Schätzpreis 9.000 DEM. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 126 f.:
Der Bahnhof Gesundbrunnen in Berlin (überdachter Bahnsteig in der Mitte des Bildes), eine stark frequentierte Station der Ringbahn und der in weiter Kurve nach Norden, auch nach Hermsdorf führenden Fernbahnstrecke. Darüber die 1905 fertiggestellte Swinemünder Brücke, damals «die grösste Stahlkonstruktionsbrücke, die in einer Länge von 228 Metern achtzehn Gleise überspannte» (Spandauer Volksblatt 14. Nov. 1954). Wegen der hohen Baukosten, rund eineinviertel Millionen Goldmark, hiess sie bei den Berlinern «Millionenbrücke». Infolge des Niveau-Unterschiedes im angrenzenden Gelände hat die Brücke Gefälle.
Im Hintergrund links die Häuser der Ramlerstrasse, rechts die Ausläufer des Humboldthains. In der Mitte die alte Himmelfahrtskirche, 1891-1893 von Johannes Orth erbaut. «Der 72 Meter hohe Kirchturm trägt ein grosses, achteckiges, stark durchbrochenes Glockenhaus, das [...] sich an den gotischen Stil anlehnt» (Deutsche Kirchen Band 1, hrsg. von W.Lütkemann, Berlin 1926). Die Kirche stand auf einer Erhebung am Rande des Humboldthains, sie wurde 1945 in den letzten Kriegstagen zerstört. Heute steht ein gläserner Pavillon an dieser Stelle. (Nach Mitteilungen von Dr. Hans Pappenheim Berlin 1970/71, der auch die Zitate ermittelte.)
Das Gem. gibt den Blick von Nordosten, etwa von der Überführung Behmstrasse wieder. Aus den nach Hermsdorf führenden Zügen dürfte sich eine ähnliche Ansicht ergeben haben. Rückseitig auf dem Keilrahmen Beschriftung von fremder Hand: Beckmann u. Frau Berlin, Bahnhof Gesundbrunnen. Diese Identifizierung der Personen ist nicht belegt, es dürfte sich um Staffage-Figuren handeln (vgl. Nr. 185 und Bemerkungen).
Die Radierung « Millionenbrücke »(1914, Gallwitz 47) gibt die Darstellung im Druck seitenverkehrt wieder, ohne die Figuren im Vordergrund.
Die Angaben zum Entstehungsort beziehen sich auf GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976.
Gemäß WUPPERTAL Von der Heydt-Museum handelt es sich bei dem dargestellten Paar womöglich um den Maler und seine Frau. Ein diesbezüglicher anonymer Hinweis befindet sich auf dem Keilrahmen.
Vgl. die Kaltnadelradierung in HOFMAIER 1990, Nr. 70.