Portrait of Kurt von Mutzenbecher
Atelier Max Beckmann
Wiesbaden, Kurt von Mutzenbecher
[?] Wiesbaden, [Vorname unbekannt] Henkell
Gewaltsam zerstört (im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff verbrannt)
Zeitraum | Preis | Notiz |
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01. Okt 1906 - 31. Okt 1906 | 1.000,00 Mk | Gemäß MBA MB Nachlässe - MB Bilderliste I, Verkäufe 1906: »3. [Portrait] v. Intendant v. Mutzenbecher [Oktober] – Mutzenbecher 1000«. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 68:
Dr. jur. Robert Kurt von Mutzenbecher (* 1866 in Hamburg, † 1938 in Berlin), zur Entstehungszeit des Bildes Intendant der Königlichen Schauspiele in Wiesbaden (1905-1919), zugleich Kammerherr des Kaisers. Ehe sich M. dem Theater zu wandte, hatte er die Ritterakademie in Brandenburg absolviert, zwei Jahre in Washington gelebt, in Erlangen promoviert, als Gerichtsassessor in Berlin gearbeitet und Chemie studiert.
M. war ein modern denkender, passionierter Sammler französischer Kunst. Courbet, van Gogh, Gaugin, Seurat, die Nabis und Matisse waren in seiner Sammlung vertreten. M. hielt sich oft in Paris auf. «Es ist unglaublich, wie viele schöne Sachen ich diesmal gesehen und zum Teil gekauft habe. Das brüderliche Du verbindet mich annun mit Druet, dem grossartigen Vollard, mit Denis und Maillol. [...] Wir waren bei Denis, der mir Dekorationen zu einem Musikzimmer ähnlich denen im Vesinet zugesagt hat. Bei Maillol erlooste ich gegen den schluchzenden Harry [Graf Kessler] seine beste Statuette. Kurzum ich habe es toll getrieben.» (Brief Mutzenbechers an Eberhard von Bodenhausen, August 1903.) Die Einrichtung seiner Wiesbadener Wohnung, Augustastrasse 4, entwarf Henry van de Velde.
Das Bildnis entstand im Auftrag, wohl auf Anregung der Schwester des Dargestellten, siehe Nr. 58. Das Honorar in Höhe von 1000 M wurde am 27. Aug. 1906 an MB überwiesen. Im Ersten Weltkrieg musste M. den grösseren Teil seines Kunstbesitzes verkaufen. Die Gemälde wurden von der mit M. befreundeten Familie Henkell in Wiesbaden erworben und sind bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg verbrannt. Mitglieder der Familie H. erinnern sich nicht, das Porträt Mutzenbechers von MB gesehen zu haben. Ob das Bild im Besitz des Dargestellten blieb und ob es sich in seinem Nachlass befand, war nicht zu ermitteln. Porträtfoto Kurt v. M. siehe Abb. S.I/574 (Angaben über M. und Briefzitat nach Mitteilung von Dr. Heinrich Mutzenbecher, Familienarchiv M., Witzhave Bez. Hamburg).